“Wenn einmal die Rede darauf kommt, breche ich heute noch eine Lanze für die humanistische Schulbildung. Ich habe Gründe dagegen anführen hören, die mir sehr vernünftig, aber nie überzeugend vorkamen. (…)
Immer gewinnen mich gleich wieder die für sich, die Zweckmäßigkeit nicht als ausschlaggebend für die Bildung des Geistes gelten lassen. Wenn ich nachdenke, was in meinem Schulranzen von früher her geblieben ist, so finde ich wenig an positiven Kenntnissen, wohl aber manchen Gesamteindrücken, Anregungen und Stimmungen, die mir förderlich waren.
Immer blieb es mir ein Gewinn, daß ich Homer in der Ursprache gelesen habe. Keine andere Dichtung kann empfängliche Jugend, während sie ihre Phantasie anregt, so in das Wesen der Dichtkunst einführen, wie die Odyssee.” (Ludwig Thoma, Erinnerungen, München 1931, S. 57ff.)
Danke an unseren Leser Max für dieses Zitat!